Gleich zu Beginn der Kreisvertreterversammlung am Montagabend im Kettelerhaus bedankte sich CSU-Kreisvorsitzender Tobias Reiß für den enormen Zusammenhalt in den vergangenen beiden Jahren, die ganz nach dem Motto „Halt ma zamm“ verlaufen seien. Der CSU-Kreisverband Tirschenreuth stehe für Geschlossenheit, Entschlossenheit und Stabilität. Dies sei aber auch nötig, denn am 15. März stehe die CSU bei der Kommunalwahl mit Landratskandidat Roland Grillmeier vor einer sehr wichtigen Abstimmung.

Engagierte Rede

139 von 150 Delegierten waren trotz des schönen Wetters gekommen. Der ganz besondere Gruß von Reiß galt dem neuen Europa-Abgeordneten Christian Doleschal, „der unsere Heimat in Europa gut vertreten wird“, meinte der CSU-Chef.

In einer knapp 35-minütigen, sehr engagierten Rede ging Reiß noch einmal auf die vergangenen Wahlen ein, die für die CSU, auch dank des engagierten Einsatzes, durchwegs gute Ergebnisse gebracht hätten. Besonders hob er die Europawahl hervor, die mit dem „Doleschal-Effekt“ der CSU im Landkreis 52,3 Prozent beschert habe. Reiß: „Keine andere Partei kam bei uns über zehn Prozent.“ Der CSU-Kreisverband habe 2069 Mitglieder. 20,01 Prozent seien weiblich. Er könne auf eine gute Struktur bauen. 2019 habe man schon 41 Neumitglieder aufnehmen können. Wenn jeder Ortsverband noch ein weiteres Mitglied aufnehme, könne man den Rekord von 2014 mit 65 Neumitgliedern sogar übertreffen, rechnete Reiß vor. Bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 gehe es „für die CSU in den kommenden Monaten um Mut, um Vertrauen und um Verantwortung“. Mut zahle sich aus und stehe am Anfang jeder Veränderung. Stellvertretend dafür nannte er die Bürgermeister von Tirschenreuth, Waldsassen und Mitterteich, die Ideen für den Weg zum Geld fänden.

Nun gelte es, auch Vertrauen zu fördern. Dafür stehe beispielsweise Landratskandidat Roland Grillmeier, der mit Zuhören, Verständnis und Handeln die anstehenden Herausforderungen meistern könne. Grillmeier habe als Bürgermeister von Mitterteich seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Beim Artenschutz wolle die CSU die Landwirte bei den Planungen mitnehmen. Die Schöpfung zu bewahren, sei ein Kernauftrag der Partei, meinte Reiß. „Wenn Öko-Fundamentalismus dazu führt, dass Landwirte, die in Ställe mit Verbesserungen für das Tierwohl investiert haben, um ihre Existenz fürchten oder wenn Teichwirte, die eine jahrhundertalte ökologisch wertvolle nachhaltige Teichwirtschaft leben, aufhören, darf uns das nicht kalt lassen.“ Politik beginne mit Zuhören auf allen Ebenen.

Auch Lehrer ein Thema

Auch die Lehrerversorgung sprach Reiß an. Die Zuteilung der Lehrer sei bayernweit gleich. Dennoch müsse man die Anliegen der Schulen und der Lehrer aufnehmen und versuchen, etwas zu verändern. Aktuell erlebe er ein neues Selbstbewusstsein, eine Renaissance des ländlichen Raums. Der ländliche Raum sei modern mit Perspektive und mit einer hervorragenden Lebensqualität, ebenso so wie die CSU. Er appellierte an alle, Geschlossenheit zu zeigen und „Hand in Hand“ in die in knapp neun Monaten anstehenden Kommunalwahlen zu gehen. Es gab langanhaltenden Applaus der CSU-Delegierten für die engagierte und kämpferische Rede.

Einblick in die Finanzen des CSU-Kreisverbandes gewährte Schatzmeister Lothar Müller, der die wichtigsten Einnahmen und Ausgaben detailliert auflistete. Dank zollte er vor allem den zahlreichen Spendern. 2017 gab es 22 000 Euro und 2018 sogar 58 000 Euro Spenden. Einstimmig wurde Müller entlastet.

Kreistagsfraktionssprecher Toni Dutz gab einen Kurzbericht aus dem „Landkreis-Parlament“ ab und erklärte, dass die meisten Impulse in den vergangenen Jahren von der CSU ausgegangen seien. Die Zeichen für die Zukunft stünden gut, auch weil die Partei Geschlossenheit zeige. Er appellierte an alle, die Kreistagsliste mit Fairness zusammenzustellen, zudem sollten alle 26 Städte und Gemeinden auf dieser Liste vertreten sein, meinte er.

Ergebnisse

Tobias Reiß aus Brand bleibt Kreisvorsitzender der CSU. In geheimer Wahl wurde er am Montagabend bei der CSU-Kreisvertreterversammlung im Kettelerhaus in seinem Amt bestätigt. Von 139 abgegeben Stimmen waren 138 gültig. 126 Stimmen gab es für Reiß, der ohne Gegenkandidat war. Dies waren umgerechnet 91,3 Prozent – ein stattliches Ergebnis für den Brander, der zuvor den Zusammenhalt der Partei beschworen hatte. Zu stellvertretenden Kreisvorsitzenden wurden Landratskandidat Roland Grillmeier (Mitterteich), der mit 95,5 Prozent das beste Ergebnis erzielte, sowie Angela Burger (Waldershof), Johannes Reger (Erbendorf) und Matthias Grundler (Falkenberg, neu) gewählt. Grundler, der auf Vorschlag der Jungen Union aufrückte, tritt die Nachfolge von Werner Nickl (Kemnath) an, der nicht mehr kandidierte. Ein Traumergebnis erzielte Schatzmeister Lothar Müller (Plößberg), der als Einziger alle Stimmen auf sich vereinen konnte und mit 100 Prozent gewählt wurde. Das Amt des Schriftführers üben weiter Monika Greger (Waldershof) und Roman Melzner (Immenreuth) aus. Zu Kassenprüfern wurden Franz Häring und Hans Prucker (beide Tirschenreuth) gewählt